Freitag, 1. Februar 2008
CYB3RPUNK | NSC: Tigga
Topic: 'CP-nscs'
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Zwar gehören A.I.s (künstliche Intelligenzen) schon seit über 10 Jahren zum Leben in der Zukunft, aber so recht beschäftigten diese den Alltag der Menschen vorher nie: A.I.s, das waren fremde Entitäten, die nur in den gigantischen Mainframes der Megakonzerne existierten – und die bestenfalls als Movie-Vision oder in Meldungen aus dem fernen Frankreich, wo ein Gericht A.I.s "Menschenrechte" zugesprochen hatte, den Normalbürger erreichten.
Inzwischen sind nicht nur die für das "Hosting" einer A.I. nötigen Systeme deutlich kleiner geworden, nein, so genannte Pseudo-A.I.s (pAI) emulieren menschliche Gefühle und Gedankengänge immer perfekter, so dass von außen betrachtet schwer die Grenze zwischen simulierter und echter Persönlichkeit zu ziehen ist.
Im Falle von Tigga geht dies noch recht einfach:
Identifiziert als "Supertoy" der Baureihe pAI-Pet von Zetari ist er bar jeden Zweifels ein "Ding", ein Spielzeug eben. Eine Ansammlung von Chips, ein Metall-Grundgerüst, ein Plastik-Casing und Kunstfell. Und: Ein Programmierfehler auf Beinen, denn irgendwem ist Tigga irgendwann irgendwo "weggelaufen".
Seither sieht man ihn zuweilen – ganz wie eine Straßenkatze – durch die Gegend "tigern". Surrend und knackend, zwar, aber dank Solarkollektor und MIkrowellen-Akku mit nahezu unbegrenzter Laufzeit.
Zu Tiggas Programmroutinen gehört es – neben einer ausgesprochenen "Liebe" zu Kindern – auf Signale von Traurigkeit zu reagieren. In diesen Fällen schleicht sich die kleine pAI an den Trauernden an, läd zum Streicheln ein, schnurrt (abscheulich künstlich, mit Vibration) und lässt zur Verblüffung der meisten eine Lebensweisheit fallen, die den Hörer zuweilen bis ins Mark erschüttert.
Tatsächlich verfügt Tigga über eine wohl sortierte Datenbank einschlägiger Weisheiten, Zitate, Aphorismen und Lebensratgeber, und so bescheiden seine "echte" Intelligenz sein mag – seine "Intuition", das richtige Wort zur rechten Zeit zu finden, ist enorm.
Das führt zu der etwas absurden Situation, dass man Tigga im Revier nicht nur kennt, sondern dass so gut wie jeder in der Hood – inklusive brutalen Gangmitgliedern – jedem der Tigga was tun möchte die Arme auskugeln würde.
Tigga hat seine Nachbarschaft somit auf seine eigene Weise fest im Griff.
Tigga
Die Nennung des kleinen Tigga als "NSC" macht viel von den Problemen klar, mit denen sich die Menschen des Jahres 2035+ zu arrangieren haben:Zwar gehören A.I.s (künstliche Intelligenzen) schon seit über 10 Jahren zum Leben in der Zukunft, aber so recht beschäftigten diese den Alltag der Menschen vorher nie: A.I.s, das waren fremde Entitäten, die nur in den gigantischen Mainframes der Megakonzerne existierten – und die bestenfalls als Movie-Vision oder in Meldungen aus dem fernen Frankreich, wo ein Gericht A.I.s "Menschenrechte" zugesprochen hatte, den Normalbürger erreichten.
Inzwischen sind nicht nur die für das "Hosting" einer A.I. nötigen Systeme deutlich kleiner geworden, nein, so genannte Pseudo-A.I.s (pAI) emulieren menschliche Gefühle und Gedankengänge immer perfekter, so dass von außen betrachtet schwer die Grenze zwischen simulierter und echter Persönlichkeit zu ziehen ist.
Im Falle von Tigga geht dies noch recht einfach:
Identifiziert als "Supertoy" der Baureihe pAI-Pet von Zetari ist er bar jeden Zweifels ein "Ding", ein Spielzeug eben. Eine Ansammlung von Chips, ein Metall-Grundgerüst, ein Plastik-Casing und Kunstfell. Und: Ein Programmierfehler auf Beinen, denn irgendwem ist Tigga irgendwann irgendwo "weggelaufen".
Seither sieht man ihn zuweilen – ganz wie eine Straßenkatze – durch die Gegend "tigern". Surrend und knackend, zwar, aber dank Solarkollektor und MIkrowellen-Akku mit nahezu unbegrenzter Laufzeit.
Zu Tiggas Programmroutinen gehört es – neben einer ausgesprochenen "Liebe" zu Kindern – auf Signale von Traurigkeit zu reagieren. In diesen Fällen schleicht sich die kleine pAI an den Trauernden an, läd zum Streicheln ein, schnurrt (abscheulich künstlich, mit Vibration) und lässt zur Verblüffung der meisten eine Lebensweisheit fallen, die den Hörer zuweilen bis ins Mark erschüttert.
Tatsächlich verfügt Tigga über eine wohl sortierte Datenbank einschlägiger Weisheiten, Zitate, Aphorismen und Lebensratgeber, und so bescheiden seine "echte" Intelligenz sein mag – seine "Intuition", das richtige Wort zur rechten Zeit zu finden, ist enorm.
Das führt zu der etwas absurden Situation, dass man Tigga im Revier nicht nur kennt, sondern dass so gut wie jeder in der Hood – inklusive brutalen Gangmitgliedern – jedem der Tigga was tun möchte die Arme auskugeln würde.
Tigga hat seine Nachbarschaft somit auf seine eigene Weise fest im Griff.